Mittwoch, 22. April 2009

Oh, wie schön ist Panama und erst ganz Zentralamerika!

Mit dem Blick aus dem Bürofenster auf das frühlingshafte, ja fast schon sommerliche Berlin fällt mir der letzte Beitrag viel leichter als angenommen. Vorweg möchte ich mich für die rege Anteilnahme an meiner Reise bedanken und hoffe, dass ich mit meiner Beschreibung Panamas genauso viel Freude stifte, wie mit den vorhergehenden. Auch habe ich das Fotoalbum finalisiert, d.h. fehlende Beschriftungen ergänzt aber auch komplett neue Fotos, welche ich u.a. von Mitreisenden geschickt bekommen habe hinzugefügt. Schaut auf alle Fälle noch mal in das Album von Utila rein, Dave hat mir seine Unterwasseraufnahmen vom Schnorcheln mit den Waalhaien geschickt – einzigartig!

Nach Panama eingereist bin ich zu Fuß, denn der Grenzübergang besteht lediglich aus einer alten Stahlbogenbrücke, welche den Grenzfluss Rio Sixaola überquert und auch nur in einer Richtung befahren werden kann. Wenn man mich fragt, sollte sie überhaupt nicht mehr befahren werden! Dieser Grenzübertritt war sicher der spektakulärste und zugleich angenehmste auf meiner Reise und wird auch vom Lonely Planet also sehr entspannt angepriesen. Nach Erledigung der Grenzformalitäten (2 Stempel in den Reisepass, einer vor der Brücke in Costa Rica und einer nach der Brücke in Panama) und einer Mango zur Stärkung ging es weiter in Richtung dem Inselarchipel Bocas del Toro in der Karibik. Da keine Busse von der Grenze nach Bocas fahren wurde der Taxipreis hart verhandelt und am Ende gab es auch noch die erforderliche Bootsüberfahrt zur Insel Colon gratis! Vorteilhaft für uns war sicher, dass wir zur Zeit unseres Grenzübertritts auf einen extremen Angebotsmarkt trafen und wir als einzige zwei Traveler von bis zu 15 Taxifahrern und deren Vermittlern umworben wurden. Dabei sollte man sehr wachsam sein, dass man schlussendlich nicht in einem Auto sitzt, das Gepäck jedoch in mit einem anderen unterwegs ist.

In Bocas del Toro, der gleichnamigen Stadt auf der Hauptinsel Colon haben wir uns in eine schöne koloniale Villa mit dem Namen La Veranda einquartiert, deren namensgebende Terrasse unserer eigentliches Heim wurde. Während der drei Tage auf Bocas del Toro haben wir sehr viel Entspannung gefunden und während des einzigen Sonnentags einen Ausflug auf eine einsame karibische Insel mit weißen Sandstränden zum Schnorcheln und Sonnenbaden unternommen. Den letzten Abend haben wir in der Aqua Lounge auf der Nachbarinsel Bastimentos entsprechend gewürdigt. Die letzte Etape meiner Reise sollte so wenig anstrengend wie möglich sein. So habe ich ein Flugticket von Bocas nach Panama City gekauft und den 10 minütigen Fußweg bis zum Flug-/Baseball-/Fußballplatz auch gerade so geschafft :) .

In Panama City habe ich mich für das Hostel Lunas Castle direkt in der Altstadt mit einem herrlichen Blick auf die Skyline des neuen Panamas entschieden. Dieser neue Teil der Stadt hat so gar nichts gemein mit dem, was ich bis dato in Zentralamerika erlebt und gesehen habe und begründet sich auf den zumeist amerikanischen (Finanz-) Investoren und dem Geld das der Panama Kanal einbringt. Der erste nächtliche Rundgang durch die Altstadt hat mich sehr beeindruckt und ich war von den Gebäuden (auch wenn zum Teil nur noch die Fassaden einiger Häuser standen) sehr angetan. So muss Havanna aussehen, dachte ich mir. Neben Kolumbien und Mexiko war nämlich Kuba das Land, von dem die meisten Traveler die ich getroffen habe schwärmen. Am nächsten Tag war ich wieder zeitig auf den Beinen und habe mir ein Ticket für den Panoramawagen der Panama Canal Railway gekauft. Auf diese sehr luxuriöse Art kann man bei Kaffee und Snacks den Panamakanal in seiner vollen Länge vom Pazifik bis zum Atlantik "erfahren".

Abschließend kann ich uneingeschränkt feststellen und Janoschs Worte ergänzen - Oh, wie schön ist Panama und erst ganz Zentralamerika! (und im Gegensatz zum Irrglauben des kleinen Tigers, des kleinen Bären und natürlich der Tigerente, meine ich das wirkliche Panama)

Donnerstag, 16. April 2009

Ostersonntag auf ueber 3.800 m

Honduras habe ich vor ca. 1,5 Wochen mit dem Tica Bus verlassen, welcher mich nach Nicaragua gebracht hat. Abgesehen von den Vorzeigestaedten Leon und Granada, ist dies ein sehr armes Land, welches von mehreren Besatzern und darauf folgenden Buerger-/Befreiungskriegen stark gepraegt ist. Umso mehr erstaunt war ich, eine lebensfrohe und vor allem junge Bevoelkerung anzutreffen.

Nach Leon, einer der groessten Universitaetsstaedte des Landes bin ich mit Bryan (einem Traveler aus Kalifornien) in die Berge nach Esteli gereist. Dort waren wir fernab der ueblichen Touristenstroeme auf der Suche nach guten Zigarren. Doch leider waren auch schon in der vorosterlichen Woche alle Fabriken geschlossen, so dass wir uns mit der Besichtigung der Tabakfelder zufrieden geben mussten. Das die Religion in Mittelamerika einen sehr hohen Stellenwert im Leben der Menschen einnimmt mussten wir auch an einem Samstagabend schmerzlich feststellen, als der aeltere Herr, der das Hostel fuehrt fuer das wir uns in Esteli entschieden haben, uns unglaeubig anschaute und auf ein Schlid neben der Tuer verwies, auf dem zu lesen war, dass ab 22 Uhr die Eingangstuer geschlossen wird. Auch unsere Versuche Ihm mit unseren rudimentaeren Spanischkenntnissen begreiflich zu machen, dass wir "jungen Leute" noch das ein oder andere Bier trinken gehen wollen verschaerften die Situation nur noch, denn er schuettelte energisch den Kopf und schloss die Tuer doppelt ab. Uns blieb dann wirklich nur noch die Erinnerung an den tollen Vorabend in einer einheimischen Billiardbar mit deutscher Bierdeckelsammlung (Bierdeckel der PDS waren sehr beliebt), an dem wir noch nichts von der privaten Ausgangssperre wussten.

Von Esteli ging es dann weiter in die wunderschoene Stadt Granada, von wo ich einen tollen Ausflug an den Vulkankratersee Laguna de Apoyo mit Nicole, Doro und Celine unternommen habe. Eine Strasse entlang des Lago de Nicaragua mit Blick auf die atemberaubende Vulkaninsel Ometepe hat mich dann nach San Juan del Sur an den Pazifischen Ozean gebracht, wo ich mich zum ersten mal mit einem Surfbrett und 2-3 Meter hohen Wellen beschaeftigt habe :-) .

In San Jose (Costa Rica) hat dann Nils auf mich gewartet und wir haben entschlossen, die Osterfeiertage, entgegen der ueblichen Reisewellen an die Kuesten von Costa Rica, auf dem hoechsten Berg des Landes zu verbringen. Dieser unser eigener Pilgerweg hat uns sehr viel abverlangt, jedoch auch unbeschreiblich schoene Augenblicke geschenkt.

Jetzt geht es allmaehlich dem Ende meiner Reise entgegen und ich habe bereits Costa Rica mit dem vorletzten Zwischenziel Bocas del Toro in Panama verlassen.

Freitag, 3. April 2009

Utila und Tauchen ist eine unschlagbare Kombination

Nach fast einer Woche auf Utila bin ich wieder unterwegs und heute in Leon (Nicaragua) angekommen. Utila wird jedoch eines der Highlights meiner Reise werden und das nicht nur, weil ich hier meinen PADI Oper Water Tauchschein gemacht habe. Die Insel ist ein Backpacker Paradies mit eigenen karibischen Rythmen. Nicht selten trifft man Menschen, welche nur ein paar Tage bleiben wollten, dann aber Monate und sogar Jahre daraus geworden sind.
Waehrend der Vormittage habe ich mich mit meinem Tauchkurs und den Tauchgaengen beschaeftigt. Am letzten Tauchtag sind wir mit 30 -40 Delphinen geschnorchelt, welche ploetzlich um unserer Boot schwammen. Auch hatten wir das unglaubliche Glueck, einen Waalhai bei der Jagd nach Plangton zu beobachten. Utila ist bekannt fuer die Begnung mit diesem friedlichen, jedoch groessten Fischen der Erde. Am Nachmittag hatte ich dann die schwere Entscheidung zwischen einer der Haengematten am Pier von Altons Dive Center und dem palmengesaeumten Strand. Einmal konnte ich mich sogar aufraffen und habe meine Waesche in zum Laundery Service gebracht :) .
Am Abend wurde dann fangfrischer Fisch verspeisst, welcher auf offenem Feuer gegrillt doppelt lecker schmeckt. Danach ging es in eine der vielen Bars (bspw. Treetanic, Coco Loco, Wooden Spoon, Tranquilo oder Bar in the Bush) in denen man nach einer Woche fast nur bekannte Gesichter getroffen hat.
Nicaragua ist bis jetzt sehr beeindruckend und ich freue mich dementsprechend auf die zweite Haelfte meiner Reise.
Viele und vor allem liebe Gruesse JENS
p.s.: es gibt neue Fotos und die noch ausstehenden Bildunterschriften im Fotoalbum